Die wenigsten Menschen kennen sich wahrscheinlich mit Kasachstan aus, da es in keinem Fall ein klassisches Reiseziel für den Sommerurlaub ist. Tatsache ist jedoch, dass der Binnenstaat zwischen dem Kaspischen Meer und dem Altai-Gebirge einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Ähnlich wie Russland liegt es zum Großteil in Asien, wobei ein kleiner Teil zu Osteuropa gehört.
Die Entwicklung Kasachstans ist geprägt von seiner politischen Geschichte. Mongolen, Türken, Usbeken und einige weitere Völker haben das Land die Jahrhunderte hindurch erobert und es beeinflusst. Die verschiedensten Reiche sind darin entstanden und wieder zerfallen, bis es schließlich im 20. Jahrhundert zum Bestandteil der Sowjetunion wurde. Seit Ende 1991 ist Kasachstan ein unabhängiges Land und kann sich, endlich ungestört von äußeren Einflüssen, frei entwickeln.
Wollen Sie als deutscher Tourist den Staat besuchen, benötigen Sie einen Reisepass und ein Visum. Im Folgenden haben wir zwar nur drei Sehenswürdigkeiten Kasachstans für Sie zusammengestellt – dennoch bietet Kasachstan noch zahlreiche weitere Schauplätze, die Sie bei Ihrer Tour nicht vergessen dürfen. Besichtigen Sie zum Beispiel den Charyn-Canyon oder betrachten Sie die zahlreichen Berge, Seen und Flüsse, die ein wirklich faszinierendes Naturschauspiel bieten!
Almaty
Bis 1997 war Almaty, die größte Stadt des Landes, Kasachstans Hauptstadt; sie wurde jedoch von Astana abgelöst. In der internationalen Stadt Almaty leben Angehörige von ungefähr 120 Nationen. Obwohl Russen dabei schon längst nicht mehr in der Überzahl sind, ist das Russische bisher noch immer die offizielle Landessprache. Doch nicht nur die unzähligen verschiedenen Völker machen diese Stadt interessant, auch das Wetter ist einfach einzigartig: Da die Bezirke Almatys in unterschiedlichen Höhen liegen, befinden sie sich in unterschiedlichen Klimazonen. Das bedeutet also, dass in zwei verschiedenen Stadtteilen an einem einzigen Tag völlig andere Wetterbedingungen herrschen können.
Almaty gilt als das wirtschaftliche, kulturelle und auch wissenschaftliche Zentrum Kasachstans, was nicht zuletzt an den zahlreichen Universitäten, Theatern und Museen liegt. Das „Abai-Opernhaus“ ist zum Beispiel das bedeutendste Theater der ganzen Republik. Zudem stehen hier die bekannten Sakralbauten „Christi-Himmelfahrt-Kathedrale“ und „Nikolaus-Kathedrale“, die als Gotteshäuser für die Bevölkerung dienen. Das bemerkenswerteste Bauwerk ist jedoch der Fernsehturm auf dem Berg Kök-Töbe: diese Konstruktion wurde 1983 fertiggestellt, ist circa 371 Meter hoch und zählt damit zu den weltweit höchsten Bauten. Wenn Sie diese Sehenswürdigkeiten Almatys bewundert haben, können Sie sich anschließend in einem der vielen Parks erholen und die Natur genießen. Von dort aus können Sie zudem den Blick auf die Berge genießen, die stets mit Eis bedeckt sind.
Nationalpark Altyn-Emel
Rund 150 Kilometer von Almaty entfernt befindet sich der Nationalpark Altyn-Emel, der 1996 gegründet wurde. Er umschließt einen Ausläufer des Gebirges „Dsungarischer Alatau“ und besteht vorwiegend aus bergigem und trockenem Land. Ein etwas kleinerer Teil des Nationalparks besteht aus mehreren Flusswäldern, die einen Lebensraum für rund 600 Pflanzenarten und circa 70 Säugetierarten bieten. Wollen Sie also eine Safari durch Altyn-Emel unternehmen, haben Sie die Chance, einen Blick auf seltene Tiere wie die Kropfgazelle, den Turkmenischen Halbesel oder die Argali (eine Art der Schafe) zu erhaschen.
Das Besondere an diesem Nationalpark ist zudem die „Singende Düne“, die sich in der Nähe des Flusses Ili befindet. Laufen Sie auf deren Kamm entlang, können Sie geheimnisvolle Töne hören, die aus dem Sand zu kommen scheinen. Forscher haben herausgefunden, dass der grobkörnige Sand Schwingungen mit einer geringen Frequenz auslöst, wenn er über den Untergrund rutscht. Auch Reisende können diese Geräusche auslösen: Sie müssen nur die Düne hinabrutschen oder eine kleine Sandlawine auslösen und schon können Sie die Töne hören!
Astana
Auch Astana, die neue Hauptstadt Kasachstans, hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Übersetzt bedeutet ihr Name sogar „Hauptstadt“ – sie wurde angeblich so genannt, da diese Bezeichnung neutral ist und schön klingt. Vor 1997 trug sie den Namen „Aqmola“ (übersetzt: „weißes Grab“), was wenig vorteilhaft schien. Astana wird vom extremen Kontinentalklima beherrscht; das bedeutet, dass die Winternächte bis zu minus 40 Grad kalt werden können, die Temperatur im Sommer jedoch auf über 35 Grad steigt.
Wer sich mit der Geschichte der Republik beschäftigen will, kann das „Museum des ersten Präsidenten der Republik Kasachstan“ besuchen. Hier treffen Touristen eine große Sammlung von Orden, Waffen und zahlreichen Auszeichnungen, die alle dem Präsidenten Nursultan Nasarbajew gehörten. Zusätzlich wurden einige Exponate ausgestellt, welche die kasachische Kultur widerspiegeln. Außerdem dürfen Sie bei einer kulturellen Urlaubstour das Freilichtmusen „Atameken“ in keinem Fall verpassen; hier wurde ein Miniaturmodell Kasachstans und des Kaspischen Meeres aufgebaut.
Bemerkenswert an dieser Stadt ist ihr Baustil. Keines der Gebäude ist älter als 50 Jahre, ein Großteil der Stadtviertel wurde sogar erst in den letzten Jahren errichtet beziehungsweise umgebaut. Außerdem wurden fast alle Bauwerke erst seit 1998 gebaut, darunter zum Beispiel der „Bajterek-Turm“. Dieser gilt als das Wahrzeichen der Stadt und soll einen mythologischen Lebensbaum symbolisieren. Eine weitere bedeutende Konstruktion ist die „Pyramide des Friedens und der Eintracht“, welche die unterschiedlichen Religionen der Welt symbolisiert. Insgesamt ist das Stadtbild geprägt von Hochhäusern und Wolkenkratzern und hat sich in seinem Aussehen einigen anderen modernen Metropolen angepasst.