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Urlaub auf Schienen – der Transsibirien-Express

Urlaub auf Schienen – der Transsibirien-Express

Urlaub auf Schienen – der Transsibirien-Express

Wer sich vorgenommen hat, Russlands Schönheiten, Sehenswürdigkeiten, Städte und Natur zu erkunden, der sollte eine Menge Zeit mitbringen – Kein Wunder, denn das größte Land unseres Planeten hat so viel zu bieten, dass nur ein Lebensalter kaum ausreichen dürfte, um alles zu entdecken. Eine ganz besondere Reisemethode bietet Ihnen jedoch die Möglichkeit, innerhalb einiger Tage einen bereits nicht zu verachtenden Teil Russlands zu erleben: Der Transsibirische Express transportiert Sie auf über 9.000 Kilometern quer durch das ganze Land und fährt somit auf der längsten Eisenbahnstrecke der Welt.

Einstieg in Russlands Hauptstadt

Im Jahre 1916 wurde die Eisenbahnverbindung nach mehreren Jahren Bauzeit und zahlreichen Problemen, die es zu bewältigen galt, endlich eingeweiht. Die Fahrt des Transsibirien-Express beginnt seitdem traditionell am Jaroslawler Bahnhof in Moskau. Vor der eigentlichen Zugfahrt bietet es sich daher an, vor Ort die russische Hauptstadt zu erkunden, schließlich kommt es in der Regel nicht allzu oft vor, dass sich eine solche Gelegenheit ergibt. Hier ist ein Besuch des Roten Platzes im Zentrum der Stadt zu empfehlen. Dort können Sie berühmte Bauten wie den Moskauer Kreml – also den Regierungssitz des russischen Präsidenten – oder das Leninmausoleum bestaunen.
Nach einem kurzen (oder je nach Wunsch auch längeren) Aufenthalt in Moskau geht es zum Jaroslawler Bahnhof und von dort auf eine der längsten Zugreisen weltweit. Stellen Sie sich auf ein Abenteuer der besonderen Art ein, denn der Transsibirien-Express wird für die nächsten Tage sowohl Ihre Ruhestätte als auch Essstube sein, kurzum: ein fahrendes Hotel auf dem Weg von Moskau nach Wladiwostok am anderen Ende des Landes.

Komfort und reichhaltige Küche

Der Transsibirien-Express fährt an wundervollen Landschaften vorbei. (Quelle: istockphoto)
Der Transsibirien-Express fährt an wundervollen Landschaften vorbei. (Quelle: istockphoto)

Je nachdem, wie oft Sie an den über 80 Zwischenstationen aussteigen und wie lange Ihr dortiger Aufenthalt ausfällt, dauert die Fahrt im Durchschnitt insgesamt etwa sieben bis dreizehn Tage. In dieser Zeit passieren die Passagiere sieben unterschiedliche Zeitzonen – allein das macht die gewaltigen Dimensionen dieser Strecke deutlich.
Das Personal im Zug ist in aller Regel äußerst um das Wohlergehen der Reisenden bemüht und bietet ihnen regelmäßig heiße Getränke und Essen an. Sollte Ihnen wider aller Erwartungen das Essen nicht ausreichen, können Sie beruhigt sein: Im Speisewagon können Sie sich jederzeit Nachschub holen – darüber hinaus wartet bei nahezu jedem Halt eine Gruppe freundlicher Einheimischer bereits am Bahnsteig und bietet Essen aus eigener Küche zum Verkauf an.
Die Abteile sind bequem und mit einem Tisch sowie einem oder (je nach Größe des gebuchten Abteils) zwei Etagen-Doppelbetten ausgestattet. Weiterhin ist für ausreichend Stauraum für Ihr Gepäck gesorgt.

Weite Naturlandschaften und kontaktfreudige Gesellschaft

Auf der langen Strecke bekommen Sie die vielfältige und abwechslungsreiche Natur Russlands zu sehen. (Quelle: istockphoto)
Auf der langen Strecke bekommen Sie die vielfältige und abwechslungsreiche Natur Russlands zu sehen. (Quelle: istockphoto)

Während der Fahrt lässt sich aus dem Fenster die weite Landschaft Russlands bewundern. Flache Steppen und Ebenen, riesige Waldregionen und eindrucksvolle Flüsse sind die Naturschönheiten, die das Land zu bieten hat. Teile der Strecke führen in Gebiete, in denen der Boden das ganze Jahr über gefroren ist. Auf dem knapp 9.300 Kilometer langen Weg befinden sich etwa 90 Städte, darunter Jaroslawl, Perm, Omsk und Nowosibirsk, in denen Sie die Kultur und das Temperament der Russen kennenlernen können.
Gerade der rege Kontakt zwischen Einheimischen und Touristen, die gleichermaßen in dem Zug mitfahren, macht diese Reise so interessant. In den meisten Fällen sind die Russen sehr offen und zuvorkommend, was Fremde angeht. Schnell kommt es zu Unterhaltungen und bei dem leichten und geselligen Umgang wird, wenn gewünscht, gern auch die ein oder andere Flasche Wodka miteinander geteilt. Sollte Ihnen der Trubel doch einmal zu viel werden, können Sie sich selbstverständlich stets in Ihr Abteil zurückziehen und bei dem beruhigenden Geräusch der Zugräder entspannen und die Aussicht genießen.

Die „Perle Sibiriens“

Der wasserreichste Süßwassersee der Welt: der Baikalsee. (Quelle: istockphoto)
Der wasserreichste Süßwassersee der Welt: der Baikalsee. (Quelle: istockphoto)

Die Fahrt im Transsibirien-Express lohnt sich schon allein deshalb, weil dieser am Baikalsee vorbeifährt. Die Dimensionen, die dieser See annimmt, sind kaum vorstellbar. Mit einer Gesamtfläche von fast 32.000 Quadratkilometern und einer Wassertiefe von über 1,5 Kilometern ist er – gemessen an der Wassermenge – der größte Süßwassersee der Welt und macht etwa ein Fünftel des gesamten Süßwasservorkommens auf unserem Planeten aus. Nicht umsonst wird er von den Einwohnern Russlands auch „Brunnen der Erde“ genannt. Das gigantische Gewässer, dessen Ufer insgesamt eine Länge von über 2.000 Kilometer verzeichnet, wurde gemeinsam mit der umliegenden Region in den 1990er Jahren von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. Von diesem Anblick werden Sie gewiss noch Jahre später berichten – lange nachdem Sie in Wladiwostok nach einigen aufregenden, lustigen aber auch anstrengenden Tagen endlich am Ziel der Reise angelangt sind.

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